In wenigen Tagen ist es wieder soweit, die Stadt Dresden und einige Bürger*innen inszenieren ein Gedenken an die „Opfer“ der Bombardierung Dresdens von 1945. Neonazis knüpfen daran an und wollen aufmarschieren, um die Luftangriffe zu entkontextualisieren. Die Stadt plant wieder einen antiextremistischen Schutzwall in Form einer Menschenkette. Antifaschistisches Engagement ließ den einst größten Naziaufmarsch auf marginale Größe schrumpfen, trotz massiver Repressionen. Doch auch am 13.02.2014 muss es heißen an die Erfolge der letzten Jahre anzuknüpfen: No Excuses! Put an End to the Myth of Dresden. Also, what´s up?
Nazis: Die verschiedensten Aktionsformen gegen die jährlich auflaufenden (Neo-)Nazis, zeigen ihre Wirkung. Die (Neo-)Nazis lenken ein und verzichten auf eine Demonstration und wollen stattdessen „nur“ eine Kundgebung abhalten. Die (Neo-)Nazis halten es selbst für unmöglich einen Aufzug dieses Jahr erfolgreich durchzuführen und beklagen zudem mehrere Verletzte auf ihren Seiten, sowie etliche Sachbeschädigungen an ihren Fortbewegungsmitteln.
Momentan befinden sich die (Neo-)Nazis im Rechtsstreit mit der Stadt über den Kundgebungsort. Der Wunsch der (Neo-)Nazis ist die Kundgebung vor der Frauenkirche abzuhalten, was durch eine Sonderregelung des Sächsischen Versammlungsgesetztes untersagt wurde.
Nichtsdestotrotz werden die (Neo-)Nazis ihre Kundgebung bekommen, wo genau wird sich noch klären, wahrscheinlich auch erst am Tag selbst.
Es ist möglich, dass die (Neo-)Nazis versuchen eine gemeinsame Anreise zur Kundgebung durchzuführen und dies als Aufmarsch zu verbuchen. Sollte dieser Fall eintreten, gilt es sich dem entschlossen entgegenzustellen.
Auf jeden Fall ist im Stadtgebiet Vorsicht geboten vor kleineren und größeren Nazigruppen.
In Dresden gilt es definitiv die Augen offen zu halten. Die (Neo-)Nazis werden wohl auch versuchen eine Woche vor dem 13.02. ihre sogenannte „Aktionswoche“ zu veranstalten, während derer sie mit stümperhaften Aktionen ihr menschenverachtendes Gedenken in den öffentlichen Raum bringen wollen. Trotz manch infantiler Aktionen der letzten Jahre gilt es den (Neo-)Nazis einen antifaschistischen Platzverweis auszusprechen sollten sie Aktionen durchführen wollen.
Stadt/Gedenken: Die Stadt inszeniert wie die letzten Jahre auch wieder ein Gedenken am Heidefriedhof, wo an die „Opfer des Krieges und der Dresdner Bombenangriffe vor 69 Jahren gedacht“ werden soll. Beginn dieser Trauerzeremonie, mit Gedenkzug über den Heidefriedhof ist um 15:00 Uhr. Außerdem wird es wieder kostenlose Shuttlebusse geben, welche die Menschen ankarren um dem kollektiven Trauern beizuwohnen und dem Opfermythos Dresdens zu zelebrieren.
Um 17:00 Uhr startet dann eine weitere kollektive Inszenierung, die Menschenkette. Eine symbolhafte Zusammenkunft gegen vermeintlichen „Extremismus“ ohne kritisches Hinterfragen, der in der Stadt zelebrierten Gedenkkultur. Dieses Händchenhalten startet um 18:00 Uhr. Auch direkt vor der Frauenkirche wird zum stillen Gedenken aufgerufen. Also, wer das Gedenken in seiner Hülle und Fülle stören möchte hat viele Anlaufpunkte.
Protest: Um 14:00 Uhr startet der Täterspuren Mahngang von Dresden Nazifrei, welcher zwischen 17:30 und 18:00 Uhr den Hauptbahnhof erreichen soll, um von da aus mögliche Blockaden gegen die Nazis zu erreichen. Günstig ist es sich am Tag selbst am frühen Nachmittag im Innenstadtbereich aufzuhalten und sich größeren Menschenmassen anzuschließen.
Noch gibt es keine Informationen über den Startpunkt der Nazis, also stay tuned und checkt regelmäßig unsere Seite. Am Tag selbst wird es wie immer auch einen Ticker geben, welcher euch mit reichlich Informationen über Nazis und Gegenaktivitäten versorgen wird. Der Ermittlungsausschuss wird ebenfalls geschaltet sein, da könnt ihr anrufen wenn ihr in einem Kessel sitzt, Festnahmen beobachtet, oder selbst festgenommen werdet.
Genaue Infos zum Protest und Gegenaktivitäten werden am 12.02.2014 und am Tag selbst auf unserer Seite erscheinen. Es empfiehlt sich up to date zu bleiben, und den Nazis sowie den Bürger*innen das Trauern richtig zu vermiesen.
Mit allen Mittel, auf allen Ebenen.
Nähere Infos erhaltet ihr:
- am 09.02.2014 um 15:00 Uhr beim Mobivortrag im AZ Conni
- am 12.02.2014 um 19:00 Uhr beim “Letzte Infos Vortrag” im AZ Conni